Meinung

Reinkarnation der Wertegemeinschaft

© by nerd

Nun ist die Katze aus dem Sack,
das in Europa heiß umstrittene Referendum ergab: die Mehrheit der Briten wollen die EU hinter sich lassen.

Es sind knapp 52% der Bevölkerung Großbritanniens, die sich laut Abstimmungsergebnis gegen einen Verbleib in der EU aussprechen.

Nachstehend folgt ein privater Kommentar aus der Basis:
Die Kampagne endete mit dem gestrigen Votum(Do, 23.06.), rund 46,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen politisch mitzugestalten.

Jetzt ist der Teufel los in Deutschland, die Meldungen überschlagen sich, die Börse steht Kopf und alles, was im Lande Rang und Namen hat, positioniert sich, schlägt Alarm, wertet, richtet, bedauert, stellt kühne Zukunfts-Prognosen an, kurz: das Entsetzen hat einen Namen: BREXIT.

Ich, als Vertreter der Spezies: “Kleinst-Verbraucher”, lehne mich heute mal zurück und versuche ob der kollektiven Hysterie und Fassungslosigkeit nicht den Überblick zu verlieren.
Die einen sagen so, … die anderen sagen so.
Enddarmprodukte fließen bekanntlich nach unten – das tun sie immer – folglich harre ich der Dinge, die mich erwarten, wenn der ganze Schlamassel bei mir angekommen ist. Bekannt ist auch, dass Alles, was heute am lautesten Zeter und Mordio schreit, die Mittel besitzt, oder diese sich verschafft, um politische und ökonomische Krisen verlässlich schadfrei zu überstehen, resp. einfach nach unten durch zu reichen.


Bleibt mir: Bilanz zu ziehen und mein eigenes politisches Weltbild zu fantasieren.
Nehmen wir einmal an :

  • die EU wäre gar keine souveräne Wertegemeinschaft, sondern ein Konglomerat aus Lobbyisten und willfährigen Politikern(Abgeordneten) im Dienste des Kapitals, resp. des Establishments,
  • die Euro-Zone wäre seinerzeit nicht ökonomisch fundiert aufgestellt- sondern die einzelnen Mitgliedstaaten lediglich politisch homogenisiert worden,
  • eigens für die EU geschlossene Vertragswerke(Lissabon/Dublin) würden erst aufgeweicht und dann in einzelnen Punkten komplett gebrochen,
  • die Zentralbank würde durch explizite Zinsanpassung direkten Einfluss auf die Börse und somit auf den Wettbewerb innerhalb und außerhalb der Union nehmen,
  • die EU würde Milliardenschwere Hilfspakete aus Steuermitteln schnüren, um krisengeschüttelte Banken ohne Rücklagen vor deren Untergang zu bewahren und somit die Gesetze des Marktes manipulieren,
  • die EZB würde einerseits die Gemeinschaft bewusst schwächen, indem sie private Schrottpapiere von Instituten ankaufen würde, die Probleme mit ihren Bilanzen hätten- …
  • die EU würde auf der anderen Seite über Dritte(Troika) erpresserisch politischen Einfluss auf Staaten nehmen, wenn diese ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen könnten,
  • die Union würde einmal Verhandlungen gegen die Souveränität ihrer eigenen Mitgliedsstaaten führen(s. Griechenland) und ein anderes Mal Nicht-EU-Ländern(Türkei) geopolitische Vorteile verschaffen, wenn sie dadurch die Beseitigung gravierender Fehlentscheidungen in der Flüchtlingspolitik weiter nach hinten schieben könnte,
  • die EU würde sich durch gezielte Embargopolitik zum Werkzeug eines neuen kalten Krieges machen und somit direkten Einfluss auf das politische Kräftegleichgewichts in der Welt ausüben,
  • in Europa gäbe es eine Organisation(sagen wir mal Lobby-Kontroll ), welche die Anzahl der Lobbyisten in Brüssel derzeit mit 20.000 Nasen beziffert,
  • es gäbe NGOs, die in Brüssel prozentual einen(1) Verbraucherschützer auf 1oo Vertreter der Wirtschaft errechnet hätten,
  • EU-Standards(Normen/Grenzwerte/Transparenz) würden einfach aufgeweicht, beseitigt und/oder nach oben korrigiert, wenn sie opportun würden u. das völlig ohne Rücksicht auf die Gesundheit der EU-Verbraucher,
  • es gäbe eine Wirtschaftsnation in der EU, die sich immer wieder an die Spitze der Gemeinschaft schiebt, die politische Entscheidungen antreibt, welche nachhaltige soziale Einschnitte in anderen Mitgliedsstaaten und Vernichtung von Infrastrukturen zur Folge hätten,
  • diese Nation betriebe jahrelang eine Politik des Lohnverzichts, der Dumpinglöhne und der Versorgung der Unternehmen mit billigen Arbeitskräften durch die Forcierung prekärer Arbeitsverhältnisse.

nehmen wir nun mal an :

andere Mitgliedsstaaten wären es leid sich einem Diktat zu unterwerfen und z.B. die dadurch entstandenen Wettbewerbsvorteile dieser Triebkräfte noch länger hinzunehmen,

[…]

wer würde es gewissen EU-Bürgern dann verdenken, wenn sie das Gefühl haben dieses Projekt “EU” jetzt hinter sich lassen zu müssen.(?)

 

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